Konstruktionen spezieller Kurvenpaare und deren
Untersuchung mit Mathematica
Zusammenfassung der Diplomarbeit von Alexandra Moese 
Sommersemester 2001 
 
 
Aus jeder regulären Kurve  
        kann man durch verschiedene allgemeine Konstruktionen neue erzeugen. 
        Diese Konstruktionen können als Funktionen angesehen werden, die
        mit den Ursprungsfunktionen Kurvenpaare bilden. Diese Kurvenpaare wollen
        wir näher untersuchen. 
         
        In dieser Arbeit stellen wir sieben verschiedene Konstruktionen vor und
        wenden diese auf die Kegelschnitte sowie einige Rollkurven an. Die dabei
        entstandenen Kurven sind in zwei Tabellen am Ende
        dieser Seite aufgelistet. 
         
        Im folgenden bezeichnen T, N den Einheitstangenten bzw. Normalenvektor der Kurve c,
         
        die Krümmung und   den Krümmungsradius. 
         
Parallelkurven
             Parallelkurven sind Kurven, die einen
              festen Abstand k zu einer regulären Kurve c einhalten.
              Sie sind durch die Gleichung  
                
              definiert. 
              Für t0 mit  
              ist die Parallelkurve nicht regulär. | 
 
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        Fußpunktkurven
        
            | 
               Die Menge der Fußpunkte Fp der Lote von einem festen
                Punkt P auf die Tangente an die Kurve c heißt
                Fußpunktkurve. 
                 
                Die Fußpunktkurve einer regulären Kurve c in
                Bezug auf den festen Punkt P ist durch eine Gleichung der
                Form 
                  
                gegeben.  
                 
                Ist die Krümmung von c gleich Null oder liegt der
                feste Punkt P auf der Kurve, erhalten wir nichtreguläre
                Fußpunktkurven.  
               | 
 
 | 
 
 
         
        Evolute
        
          
             Die Evolute ist der geometrische Ort
              der Mittelpunkte der Schmiegkreise an die reguläre Kurve c. 
               
              Des weiteren ist die Evolute die Hüllkurve der Kurvenschar
              der Normalen an c. Aufgrund dieser Tatsache ist der Tangentenvektor
              von  
              parallel zu dem Normalenvektor von c. Denselben Zusammenhang
              können wir für den Normalenvektor von  
              und den Tangentenvektor von c aufstellen. 
               
              Wir definieren die Evolute durch die Gleichung: 
                 
               
              Die Evolute der Kurve c ist dann nicht regulär, wenn
              die Krümmung von c konstant ist bzw. in den kritischen
              Punkten der Krümmung.  | 
            
              
                 
              
             | 
           
          
            
              
                 
              
             | 
           
         
         
        Involute
        
          
             Die Involute stellt die ''Umkehrung'' der Evolute
              dar. Geometrisch läßt sich die Involute als Abwicklung
              eines um die reguläre Kurve c straff gespannten Fadens
              beschreiben. 
               
              Die Involte zur Konstanten k ist durch  
                
              gegeben.  
              Gilt  ,
              so kann  als
              Länge des Fadens interpretiert werden. Für  
              sagt man, die Abwicklung beginnt in c(k) .  
               
              Zu jeder beliebigen Konstante k ergibt die Evolute der Involute
              von c wieder die Ursprungskurve c. Die Involute der
              Evolute von c liefert jedoch nur zur Konstanten  
              die Ursprungskurve c. Der Krümmungsradius der Involute
              spiegelt die Fadenlänge wieder und der Tangentenvektor von
               
              ist parallel zum Normalenvektor von c und der Normalenvektor
              von  
              parallel zum Tangentenvektor von c. Die Involuten zu verschiedenen
              Konstanten k sind Parallelkurven. 
               
              Eine Involute ist in den Stellen nicht regulär, in denen  
              gilt. Des weiteren ist eine Involute für  
              nicht regulär, also in dem Punkt, in dem c die Involute
               
              berührt.  | 
           
         
         
        Katakaustik zu parallelem Licht
        
          
             Fällt paralleles Licht auf die
              Kurve c und wird an ihr reflektiert, so bildet die Hüllkurve
              der Reflexionen die Katakaustik zu parallelem Licht der regulären
              Kurve c.  
               
              Diese Katakaustik wird durch die Gleichung  
                
              mit  
              als Lichtrichtung der einfallenen Strahlen beschrieben.  
              Aufgrund ihrer Entstehung als Hüllkurve ist der Tangentenvektor
              der Katakaustik parallel zu dem Reflexionsvektor. | 
            
              
                 
              
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        Katakaustik zu punktförmigem Licht
        
          
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               Im Unterschied zu der Katakaustik zu parallelem Licht fällt
                bei dieser Konstruktion punktförmiges Licht auf die Kurve
                c und wird reflektiert.  
                Auch hier bildet die Hüllkurve der Reflexionen die Katakaustik,
                die durch die Gleichung 
                  
                gegeben ist. 
               | 
            
              
                 
              
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        Radienkurven
        
          
             In dieser Konstruktion betrachten wir
              den durch  
              gebildeten Vektor, also den Radienvektor vom Mittelpunkt  
              des rollenden Kreises r zu dem betrachteten Punkt, der die
              Rollkurve  
              beschreibt. 
               
              Die Hüllkurve der durch  
                 
              beschriebenen Kurvenschar bezeichnen wir als Radienkurve. Diese
              ist jedoch stark von der jeweiligen Rollkurve abhängig, so
              daß keine allgemeine Gleichung aufgestellt werden kann.  
               
              Betrachtet man s als Scharparameter und nicht als Kurvenparameter,
              so erhält man wieder die allgemeine Gleichung einer Rollkurve. | 
            
              
                 
              
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