Lebenslauf

Im Jahre 1947 bin ich in Budapest geboren. Mein Vater ist Diplom-Ingenieur, er ist Ungar. Meine Mutter ist akademische Malerin, sie ist Deutsche.

Volksschule und Gymnasium absolvierte ich in Budapest. Aufgrund meiner Zeugnisse und einer Aufnahmeprüfung wurde mir 1966 ein staatliches Stipendium für ein fünfjähriges Studium der Mathematik an der Leningrader Staatlichen Universität verliehen.

Hier erwarb ich 1971 mein Diplom mit Auszeichnung. Im Rahmen des Mathematik-Studiums spezialisierte ich mich auf die damals noch neue Computerwissenschaft und wählte eine Diplomarbeit im Grenzgebiet der Mathematik, Informatik und Linguistik. (Später habe ich dieses Thema über formale Grammatiken und Sprachanalyse in Erlangen bis zur Promotion fortgesetzt). In Leningrad wirkte ich in einer Forschungsgruppe für Algol-68-Compiler mit. So sammelte ich Erfahrungen mit Computern der ersten Generationen (Elektronenröhren).

Zwischen 1971 und 1972 nahm ich in Budapest bei der staatlichen Firma Infelor als Systemsoftware-Entwickler an Compiler-Entwicklungsprojekten (Assembler, Cobol, PL/1) unter den Pionieren der Ostblock-Informatik teil.

1972 siedelte ich nach München (zu meiner Mutter und meinem Bruder, ebenfalls einem Computer-Spezialisten) über. Seit 1983 besitze ich ausschließlich nur die deutsche Staatsangehörigkeit.

Von 1972 bis 1976 war ich bei der Siemens AG im Bereich der Systemprogrammierung aktiv. Hier lernte ich die Siemens-Betriebsysteme BS1000 und BS2000 maschinennah kennen.

Im Januar 1977 gründeten mein Bruder und ich die Personengesellschaft APSIS (Andreas und Peter Solymosi Informatik Service), die wir im Jahre 1989 in eine GmbH umwandelten. Wir setzten nicht auf Wachstum sondern auf Kontinuität, um einen Rückhalt für unsere anderweitigen Aktivitäten zu sichern.

So konnte ich im Mai 1977 an der Technischen Fakultät der Universität Erlangen meine Promotion beginnen. Am Lehrstuhl für Programmiersprachen entwickelte ich mein Thema über "Synthese von analysierenden Automaten auf Grund von formalen Grammatiken" zu einer Dissertation, für die mir im Juli 1978 der Titel Doktor der Ingenieurwissenschaften verliehen wurde.

Im September 1978 begann mein einjähriger Aufenthalt an der Stanford University (Kalifornien) mit einem Stipendium des Deutschen Akademischen Auslandsdienstes und des Bundesforschungsministeriums. Hier erwarb ich neben einem Überblick über den weltweit aktuellen Stand der Informatik weitere Kenntnisse im Bereich der mathematischen Linguistik.

Leider ist dieses mein Lieblingsgebiet ein Hobby geblieben, da ich im Anschluss an die Rückkehr nach Deutschland im Rahmen der APSIS eher mit industriellen Aufgaben beschäftigt war. Neben Software-Entwicklungsprojekten und Beratung legten wir den Schwerpunkt unserer Tätigkeiten auf Aus- und Weiterbildung. Wir geben regelmäßig Schulungskurse an DV-Schulen, damals hauptsächlich bei der Siemens AG und bei Siemens-Benutzern.

Um einer echten Abwechslung willen nahm ich im September 1988 beim Allgemeinen Deutschen Automobil Club e.V. (ADAC) eine Stelle für Systementwicklung an. Hier hatte ich die Gelegenheit, unter der Federführung der Firma software developement & management (München) Methoden des Software Engineering in einem interessanten Innovationsprojekt (für kommerzielle Software auf vernetzten PC's mit Hostverbindung) kennen zu lernen. Meine Probezeit verlängerte ich nicht, sondern schloss meine Aufgabe bis zum August 1989 auf freiberuflicher Basis ab, da ich in der Zwischenzeit meine Berufung als Professor von der Technischen Fachhochschule Berlin (heute Beuth Hochschule für Technik) bekam. Im Mai 1994 erhielt ich meine zweite Berufung auf eine C3-Professur.

Seit April 1989 unterrichte ich hier Fächer wie Compilerbau, Algorithmen und Datenstrukturen, Programmieren (in verschiedenen Sprachen wie Scala, C#, Java, Pascal, Ada, Eiffel oder C++), Software Engineering, Betriebssysteme, Datenbanksysteme, Systemprogrammierung, Grundlagen der Künstlichen Intelligenz u.a. Neben Vorlesungen und Seminaren ist ein Schwerpunkt meiner Tätigkeit, Lehrbücher für Programmiersprachen und moderne Programmiertechnologien im Sprachunterricht zu entwickeln.

In den letzten dreißig Jahren hat die Informatik nur einen Teil meiner Aktivitäten bestimmt: Als ehemaliger Marxist und Atheist, jetzt überzeugter Christ war ich bei der weltweiten christlichen überkonfessionellen Studentenbewegung Campus für Christus in leitender Stellung engagiert. Hier erwarb ich nützliche Fähigkeiten in Bereichen, die meine akademische Ausbildung vermissen ließ - "Wie man mit Menschen umgeht". Beispielsweise entwickelte ich und halte auch heute noch Seminare über Themen wie Rhetorik, Diskussionsleitung, Effektives Studieren, usw. In diesem Rahmen leitete ich die Entwicklung eines Ausbildungsprojekts mit Neuen Medien. Die internationalen Verbindungen dieser Bewegung machen es mir auch möglich, viel zu reisen.

So kann ich von meinen Sprach- und Kulturkenntnissen Gebrauch machen. Neben den Sprachen, die ich fließend spreche (deutsch, ungarisch, englisch, russisch, slowakisch, Esperanto) finde ich mich in den meisten slawischen Sprachen, sowie im Italienischen, Französischen und Altgriechischen zurecht.

Außerdem beschäftigen mich die Musik (ich spiele selber einige Instrumente, wenn auch nur als Liebhaberei), Literatur und Kunst. Ich betreibe auch gerne Sport.

Seit 1985 bin ich verheiratet, meine Frau ist Ärztin und arbeitet in einer psychiatrischen Praxis in Berlin. Wir haben vier Kinder. Unsere älteste Tochter ist seit 2013 ebenfalls Ärztin, die zweite studiert Psychologie in Freiburg. Unser älterer Sohn studiert Bio- und Chemieingenieurwesen in Erlangen, unser Jüngster studiert Molekularmedizin in Freiburg.

Im Oktober 2008 wurde bei mir Rachenkrebs diagnostiziert, aus dem ich geheilt worden bin; eine Zwangsberentung infolge der längeren Arbeitsunfähigkeit konnte ich erfolgreich abwehren, so bin ich weiterhin berufstätig.

Seit April 2013 bin ich emiritiert. Seitdem führe ich Kurse an der Beuth-Hochschule als freiberuflicher Lehrbeauftragter.