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Antwort

des Verfassers auf die Kritik von Frau Prof. Dr. P. S.


Sehr geehrte Frau S.

ich danke Ihnen für Ihre Mühe, unser Buch "Grundkurs Algorithmen und Datenstrukturen" zu bewerten. Der Vieweg-Verlag hat uns Ihre Rezension (wie alle anderen) zur Verfügung gestellt, damit wir sie in der nächsten (3.) Auflage berücksichtigen können. Wir haben sie unrevidiert ins Internet gestellt. Sollten Sie trotzt der Anonymität mit der Veröffentlichung nicht einverstanden sein, melden Sie sich bitte und wir werden sie von dort entfernen. 

Für Ihre fachliche Kritik bin ich Ihnen dankbar. Ihre Meinung, christlich motivierte Web-Seiten nicht auf den Hochschulserver zu setzen, kann ich akzeptieren, selbst wenn ich (in Anbetracht der allgemeinen Gepflogenheit, private Informationen auf diese Weise zu veröffentlichen) anderer Meinung bin. Dass Sie aber aus diesem (und nicht aus fachlichem) Grund unser Buch Ihren Studenten nicht empfehlen, kann ich nicht akzeptieren. 

Diese Vorgehensweise kenne ich aus der DDR, Ungarn und UdSSR, wo Andersdenkende aus ideologischen Gründen an ihrem beruflichen Vorwärtskommen gehindert wurden. Laut unserem (diesmal wirklich demokratischen) Grundgesetz darf niemand wegen seines Glaubens benachteiligt werden. Wenn Sie der Meinung sind, dass unkorrekte Formulierungen, fehlerhaftes Deutsch oder andere fachliche Gründe unser Buch an Ihrer Fachhochschule disqualifizieren, nehme ich Ihre Kritik an. Ich kann Ihre Meinung verstehen, diese Inhalte wären schädlich und inakzeptabel, selbst wenn ich sie für lebensnotwendig halte (wobei ich mich durch positive und interessierte Rückmeldungen bestätigt sehe) - früher, als Sympathisant der militanten Atheisten sprach auch ich vom Opiums fürs Volk.

Wenn Sie aber als Grund für die Nichtempfehlung mein Bekenntnis aufführen, halte ich das für eine verfassungswidrige Diskriminierung einer Minderheit.

Mit kollegialen Grüßen

Prof. Dr. Andreas Solymosi

P.s. Auf Ihre Anregung hin habe ich meine Seiten mit persönlichen Inhalt (< 400 KB) auf meinen privat finanzierten Server übertragen. Auch die gewünschte komprimierte Datei mit allen Programmen habe ich ins Netz gestellt.


Der Kritiker hat den Begriff des "Algorithmus" nicht verstanden. Er bemängelte, dass die Lösbarkeit vorausgesetzt und dann noch einmal gefordert (oder für bestimmte Probleme bewiesen) würde. Was diesem Kritiker offenbar nicht klar war, ist der subtile Unterschied zwischen dem Gesamt-Problem, welches aus unendlich vielen Einzelproblemen bestehen muss. Nur von den Einzelproblemen wird vorausgesetzt, dass sie (zumindest im Prinzip) lösbar sein müssen. Wie wir wissen, folgt daraus manchmal, aber keineswegs immer, die Lösbarkeit des  Gesamt-Problems durch einen Algorithmus.

Prof. Dr. Ulrich Grude


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